5 KPIs, die Sie mit Produktkonfiguratoren messen sollten

Worauf es wirklich ankommt – und was man besser nicht pauschalisiert

Ein moderner Produktkonfigurator ist mehr als eine schöne Oberfläche.
Er ist ein strategisches Instrument: für die Digitalisierung des Vertriebs, für kundenindividuelle Angebote, und vor allem – für messbaren Geschäftserfolg.
Doch: Was nicht gemessen wird, kann nicht optimiert werden.
Und was pauschal gemessen wird, führt zu falschen Rückschlüssen.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche 5 KPIs wirklich entscheidend sind, wie sie in der Praxis eingesetzt werden – und warum der Kontext über die Aussagekraft entscheidet.


1. Conversion Rate: Konfiguration zu Anfrage oder Bestellung

Wie viele Nutzer, die mit dem Konfigurator arbeiten, schließen den Prozess ab – und leiten eine Anfrage oder Bestellung ein?

Diese Kennzahl zeigt direkt, ob der Konfigurator als Vertriebsinstrument funktioniert. Sie ist aber nicht isoliert zu bewerten – z. B. bei hochpreisigen Produkten mit langer Entscheidungszeit.

Messen Sie getrennt:

● Start → Abschluss der Konfiguration
● Abschluss → Angebotsanfrage oder Kauf

Typische Benchmarks

● B2C (Sofortkauf): 4–12 %
● B2B (Leadgenerierung): 8–25 %


2. Abbruchquote innerhalb der Konfiguration

Wo steigen Nutzer aus? An welcher Stelle bricht die Reise ab?

Diese Daten helfen, den Prozess zu optimieren.
Aber: Was als Abbruch aussieht, kann auch ein bewusster Ausstieg sein.

Beispiel:

Ein Möbelkäufer sucht eine rote Couch. Gibt es die nicht, bricht er ab – und das ist logisch.
In diesem Fall ist der Abbruch kein Fehler, sondern ein sinnvoller Ausschlussprozess.
Fazit:
Nicht alle Abbrüche sind negativ – sie müssen qualitativ analysiert werden.


3. Konfigurationsdauer

Wie lange dauert eine typische Konfiguration?

Diese Kennzahl zeigt, wie komplex oder zielgerichtet Nutzer den Prozess durchlaufen.
Aber: Eine „lange“ Konfiguration ist nicht automatisch ein Problem.

Beispiele:

● Ein Bestandskunde konfiguriert Ersatzteile in 30 Sekunden – ideal.
● Ein Hausbaukunde bemustert eine hohe Anzahl an Komponenten für sein Haus: mehrere Wochen Recherche, Beratung, finale Auswahl.

Fazit:

Konfigurationsdauer ist nutzungs- und produktspezifisch. Sie ist nur im Zusammenspiel mit Abbruchrate und Conversion-Rate sinnvoll.


4. Fehlerfreie Übergabe an nachgelagerte Systeme

Der Konfigurator ist oft mit CRM, ERP, Shop oder PIM verknüpft. Entscheidend ist: Wie viele Übergaben laufen technisch korrekt und vollständig durch?

Jede manuelle Nachbearbeitung bedeutet Aufwand, Verzögerung, Fehlerpotenzial.

Typische Metriken:

● % der Konfigurationen, die ohne Eingriff in ERP übernommen werden
● Anzahl fehlerhafter Übergaben (z. B. wegen fehlender Pflichtdaten oder ungültiger Kombinationen)

Zielwert:

95 % saubere Übergabequote ist erreichbar – mit gepflegter Datenbasis und sauberer Integration.


5. Nutzungsdaten: Was konfigurieren Ihre Kunden wirklich?

Welche Produkte sind besonders beliebt? Welche Variantenkombinationen führen am häufigsten zu Anfragen? Welche Auswahlmöglichkeiten werden nie genutzt?

Diese Insights helfen beim:
● Sortimentsmanagement
● Produktentwicklung
● Marketing-Fokus

Beispielhafte Fragestellungen:

● Welche Varianten sind konfigurierbar, aber werden nie gewählt?
● Welche Kombinationen führen zu besonders hoher Conversion?
● Welche Zusatzfunktionen werden regelmäßig abgewählt?


Fazit: Messen Sie, was steuerbar ist – nicht nur, was zählbar ist

Produktkonfiguratoren erzeugen Daten. Viele Daten.
Doch nur strategisch ausgewählte KPIs helfen dabei, Entscheidungen zu treffen, die den Vertrieb wirklich verbessern.

Wer besser messen will, muss zuerst klar entscheiden, was gesteuert werden soll:

● Geschwindigkeit?
● Produktivität?
● Kundenzufriedenheit?
● Skalierbarkeit?


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