CPQ und Produktkonfiguratoren: Eine perfekte Kombination – wenn man es richtig angeht 

Vertrieb wird komplexer. 

Kunden erwarten Individualisierung, Schnelligkeit und klare Aussagen – besonders bei technisch anspruchsvollen oder variantenreichen Produkten. Wer hier Angebote manuell erstellt, verliert: Zeit, Qualität und Skalierbarkeit. 

Zwei Systeme stehen deshalb im Zentrum moderner Vertriebsdigitalisierung: 

CPQ (Configure, Price, Quote) und Produktkonfiguratoren. Richtig kombiniert, ermöglichen sie schnellere, fehlerfreie und skalierbare Vertriebsprozesse. 

Doch Vorsicht: Die Integration ist kein Selbstläufer – und beide Systeme werden oft verwechselt. 

Doch bevor wir über die Vorteile der Kombination sprechen, lohnt sich ein Blick auf die Begriffe – denn die werden in der Praxis oft durcheinandergeworfen. 

🔍 Exkurs: Was bedeutet eigentlich …? 

CPQ – Configure, Price, Quote 

Ein CPQ-System ist die zentrale Steuerungseinheit im Angebotsprozess. Es sorgt dafür, dass: 

  • technisch korrekte Produkte konfiguriert werden, 
  • Preise auf Basis von Regeln, Rabatten oder Kundengruppen berechnet werden, 
  • daraus ein vollständiges Angebot generiert wird – inklusive Freigaben, Dokumenten und Workflows. 

Ein CPQ bildet das „regelgesteuerte Rückgrat“ des Vertriebs.

Produktkonfigurator

Ein Produktkonfigurator ist die Oberfläche – oft visuell und interaktiv – mit der Nutzer (Vertrieb oder Kunde) ein Produkt individuell zusammenstellen. 

Er führt durch Optionen, Varianten, Einschränkungen – und stellt sicher, dass nur technisch machbare Kombinationen erzeugt werden. 

Ein Konfigurator ist häufig Bestandteil eines CPQ – oder wird extern angebunden. 

CRM – Customer Relationship Management 

Das CRM-System verwaltet alle Kundeninformationen: Kontakte, Historie, Deals, Kommunikationsverläufe. Im Zusammenspiel mit CPQ: 

  • liefert es Kundenkontext für Angebote, 
  • speichert Angebotsdaten zur Nachverfolgung, 
  • ermöglicht Cross- und Upselling basierend auf Vertriebsaktivitäten. 

ERP – Enterprise Resource Planning 

Das ERP-System ist die operative Schaltzentrale eines Unternehmens. Es steuert: 

  • Preise, Stücklisten, Bestände, 
  • Produktionsdaten, Verfügbarkeiten, Auftragsabwicklung. 

Im Zusammenspiel mit CPQ: 

  • liefert es verlässliche Daten zur Preisbildung, 
  • empfängt konfigurierte Produkte für die Auftragsabwicklung. 

PIM – Product Information Management 

Das PIM-System hält zentrale Produktinformationen bereit: Beschreibungen, Bilder, technische Daten. 

Für Konfiguratoren unverzichtbar – denn dort werden diese Inhalte genutzt, um Produkte visuell und inhaltlich darzustellen. 

PLM – Product Lifecycle Management 

Das PLM-System koordiniert die Entwicklung und Änderung von Produkten. 

Im CPQ-Kontext relevant, wenn z. B. nur bestimmte Versionen oder Varianten konfigurierbar sein sollen – oder wenn technische Daten synchronisiert werden müssen. 

1. CPQ vs. Produktkonfigurator: Was ist was? 

In der Praxis gibt es oft Unklarheit darüber, wo der Produktkonfigurator aufhört und das CPQ beginnt. Die Übergänge sind fließend – die Unterschiede entscheidend.

ProduktkonfiguratorCPQ-System 
Visualisiert & strukturiert ProdukteFührt Konfiguration, Preislogik und Angebotserstellung zusammen
Wird vom Kunden oder Vertrieb genutztWird primär vom Vertrieb oder automatisiert im Backend genutzt
Abbildung von Varianten, Regeln, OptionenEnthält Regelwerke, Preisfindung, Workflows, Angebotsdokumente
Ist oft Teil des CPQ – oder extern angebunden Kann internen oder externen Konfigurator integrieren 

Fazit: 

Ein CPQ kann einen Konfigurator enthalten – muss aber nicht. Umgekehrt ist ein Produktkonfigurator kein vollständiges CPQ-System. Entscheidend ist: Was soll das System im Unternehmen leisten? 

2. Warum die Kombination so stark ist

In Kombination entfalten CPQ und Produktkonfigurator ihr volles Potenzial: 

  • Produktkonfigurator: stellt sicher, dass technisch gültige Produktkombinationen gebildet werden – nutzerfreundlich, visuell geführt, ideal für Vertrieb und Kunden. 
  • CPQ: ergänzt diese Konfiguration um Preislogik, Rabattmodelle, Genehmigungsprozesse und ein vollständiges Angebotsergebnis. 

So entsteht ein vollständiger Angebotsprozess, vom Klick bis zur PDF – oder direkt bis ins ERP. 

Moderne Plattformen wie Apto.ONE kombinieren beides in einem System – speziell für den Mittelstand mit vorhandenen ERP- und CRM-Strukturen. 

3. Systemintegration: Realität statt Wunschbild

n Präsentationen klingt „nahtlose Integration“ einfach. In Projekten ist sie selten so glatt. 

Typische Herausforderungen: 

  • Stammdatenqualität: Produktdaten sind verteilt, unvollständig oder veraltet. 
  • ERP-Systeme sind starr oder schlecht dokumentiert (z. B. SAP mit vielen Custom-Logiken) 
  • Fehlende APIs oder proprietäre Formate: Erfordern Middleware oder individuelle Schnittstellenprojekte. 
  • Keine klare Datenverantwortung: Wer aktualisiert Preise, Verfügbarkeiten, Texte? 

In fast jedem Projekt lautet eine der ersten Aufgaben: „Bringen wir die Daten erst mal in Form.“ 

Tipp: Planung der Integration immer schrittweise und phasenbasiert – mit sauberem Mapping und klaren Verantwortlichkeiten. 

4. CPQ ohne Prozess = Flickwerk

Die beste Software hilft nichts, wenn der Angebotsprozess im Unternehmen nicht definiert ist. 

  • Wer darf Rabatte geben? 
  • Wann muss Technik einbezogen werden? 
  • Gibt es Angebotsfreigaben – oder geht alles raus, was der Vertrieb klickt? 

In über 90 % der CPQ-Projekte im Mittelstand fehlt eine einheitliche Angebotslogik. Jede Abteilung hat ihre Excel, jede Person ihr eigenes „System“. 

CPQ ersetzt keine Prozesse – es zwingt dazu, sie zu definieren. 

Genau das ist der größte Hebel für Effizienz. 

5. Was ist ein realistischer Einstieg?

Ein guter Projektstart ist nicht das große Lastenheft – sondern ein fokussierter MVP: 

  • 1 Produktlinie mit klarer Variantenlogik 
  • 1 Zielmarkt oder Kundengruppe (z. B. Standardprodukte DACH) 
  • 3–6 Wochen Projektzeit bis zur ersten nutzbaren Version 
  • Integration mit CRM, später ggf. ERP/PIM 

Projekte mit Apto.ONE und dem Produktlogika-Konfigurator setzen genau hier an: schnell einsetzbar, mit klarer Erweiterungsperspektive. 

6. Was bringt’s – konkret?

Zahlen aus realen CPQ-Einführungen im Mittelstand: 

  • Angebotsdurchlaufzeit reduziert von 2–3 Tagen → 1–2 Stunden 
  • Fehlerquote bei Angeboten sinkt um bis zu 80 % 
  • Zeitersparnis im Innendienst: ca. 30–50 % bei Standardanfragen 
  • Skalierbarkeit im Vertrieb: 2× mehr Anfragen ohne zusätzliches Personal 

Das ist nicht nur Effizienz. Das ist Vertriebswachstum mit System. 

Fazit: Die Kombination ist stark – wenn man sie durchdenkt

CPQ und Produktkonfiguratoren ergänzen sich ideal – aber sie ersetzen keine Vorbereitung. 

Sie funktionieren dann, wenn: 

  • Produktlogik erfasst, 
  • Prozesse definiert, 
  • und Systeme integriert sind. 

Wer diese Schritte geht, schafft nicht nur schnellere Angebote – sondern ein zukunftsfähiges Vertriebsmodell.


Sie möchten herausfinden, ob die Kombination aus CPQ und Konfigurator für Ihr Unternehmen der nächste Schritt ist? 

📅 Jetzt Beratungstermin buchenForm