B2B-Konfigurator
Was ist ein B2B-Konfigurator?
Ein B2B-Konfigurator ist eine spezialisierte Softwarelösung, die es Geschäftskunden ermöglicht, komplexe Produkte, Systeme oder Dienstleistungen individuell zusammenzustellen. Im Fokus stehen dabei spezifische Anforderungen an Funktionalität, Integrationsfähigkeit, Preismodell und Vertriebsprozesse – typischerweise innerhalb langer Customer Journeys und mehrstufiger Entscheidungsstrukturen.
Merkmale und Anforderungen im B2B-Umfeld
Im Gegensatz zu B2C-Konfiguratoren erfordert ein B2B-Konfigurator tiefere logische Abbildungen, mehrstufige Variantenräume und umfassende Integrationen in Backend-Systeme wie ERP, PDM, CRM oder CPQ-Systeme. Neben attribut- oder regelbasierten Konfigurationsmodellen sind häufig auch parametrisierte Komponenten und CAD-Integrationen erforderlich, um technische und kaufmännische Anforderungen gleichermaßen abzubilden.
Weitere Besonderheiten:
- Mehrbenutzer- und Rollenunterstützung (z. B. Einkauf, Technik, Management)
- Freigabe- und Angebotsprozesse mit Versionierung und Konfigurationspersistenz
- Einbindung in Vertriebskanäle (z. B. Portale, Außendiensttools, Self-Service-Plattformen)
Typische Anwendungsfelder
- Anlagenbau & Maschinenbau: Konfiguration technischer Systeme mit komplexer Logik, z. B. Verpackungsmaschinen, Fördersysteme oder Energieanlagen.
- Elektrotechnik & Schaltschrankbau: Auswahl und Parametrisierung elektrischer Komponenten inkl. Prüfregeln, CAD-Ausleitung und BoM-Erzeugung.
- Industriegüter & OEM-Komponenten: Erstellung variantenreicher Produktangebote bei gleichzeitig hoher Wiederverwendbarkeit durch Modularisierung.
Vorteile für Unternehmen und Kunden
- Effizienzgewinn im Vertrieb: Automatisierte Angebotsgenerierung und digitale Angebotsunterlagen
- Fehlervermeidung: Validierte Konfigurationen mit sofortiger Rückmeldung zu Inkompatibilitäten
- Skalierbarkeit: Unterstützung verschiedener Märkte, Produktlinien und Vertriebsmodelle
- Transparenz: Klare Preis- und Variantenlogik inkl. Echtzeit-Berechnungen
Strategische Erfolgsfaktoren
- Integration in bestehende IT-Landschaften und Vertriebsprozesse
- Klare Konfiguratorstrategie mit definierten Use Cases und Personas
- Verbindung mit Guided Selling-Mechanismen zur Optimierung der Nutzerführung
- Nutzung von Konfigurations-APIs für kanalübergreifende Ausspielung (z. B. Omnichannel-Konfiguration)
Relevante angrenzende Begriffe
Kundenspezifische Produktkonfiguration, Technischer Vertrieb, Make-to-Order (MTO), Digitale Produktberatung, Konfigurationsstatus, Variantendokumentation, Feature Dependencies
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