Konfigurationsspeicher

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Was ist ein Konfigurationsspeicher? 

Ein Konfigurationsspeicher bezeichnet die strukturierte Ablage von Produktkonfigurationen in einem definierten Datenformat – typischerweise als persistente oder temporäre Datenstruktur, die alle getroffenen Auswahlen, Regeln, Preise, IDs und Zustände einer spezifischen Konfiguration beinhaltet. In Produktkonfiguratoren erfüllt der Konfigurationsspeicher eine zentrale Rolle als Single Source of Truth, um Nutzerinteraktionen, Systemantworten und externe Prozesse zu synchronisieren. 

Der Konfigurationsspeicher bildet das technische Rückgrat für Funktionen wie Zwischenspeicherung, Wiederherstellung, Versionierung, Validierung, Export, Angebotserstellung oder die Integration in ERP-/PDM-Systeme. In serviceorientierten Architekturen und Headless-Konfigurator-Umgebungen ist der Konfigurationsspeicher oft ein zentraler Bestandteil der Backend-Logik. 

Aufbau und Inhalte eines Konfigurationsspeichers 

Ein Konfigurationsspeicher enthält u. a.: 

  • Produkt-ID und Metainformationen 
  • Merkmals- und Attributauswahlen 
  • Regelergebnisse und Validierungsstatus 
  • Dynamische Preise und Preisverläufe 
  • Systemseitige Ergänzungen (Defaults, automatisch gesetzte Optionen) 
  • User-Kommentare, Notizen, Custom Fields 
  • Versionsinformationen und Änderungsverlauf 
  • Referenzen zu Stücklisten, CAD-Modellen, Variant Tables 

Technisch kann der Konfigurationsspeicher z. B. als JSON-Objekt, XML-Datei oder relationale Datenstruktur vorliegen. Moderne Plattformen verwenden standardisierte, API-kompatible Datenformate zur einfachen Übergabe an Konfigurations-Engines, Frontend-Komponenten, REST-Schnittstellen oder Drittanwendungen. 

Anwendung in der Praxis 

Ein Maschinenbauer nutzt den Konfigurationsspeicher, um jeden Konfigurationsvorgang dauerhaft zu dokumentieren. Sobald ein Vertriebspartner eine Kundenkonfiguration erstellt, wird diese automatisch gespeichert, validiert und in einem Backend-Prozess mit einer Stückliste, einer technischen Zeichnung und einem Preisangebot angereichert. Die gespeicherte Konfiguration kann zu einem späteren Zeitpunkt geladen, weiterbearbeitet oder als neue Basisversion verwendet werden. 

Parallel werden gespeicherte Konfigurationen analysiert, um häufig genutzte Varianten zu identifizieren – ein wertvoller Input für Produktmanagement und Vertriebsoptimierung. 

Bedeutung für Entwicklung, Konzeption und Anwendung 

Für Entwickler ist der Konfigurationsspeicher ein zentrales Modellierungselement: Er stellt sicher, dass jede Nutzeraktion nachvollziehbar, reproduzierbar und synchron mit allen Systemkomponenten ist. In dynamischen Frontend-Backendszenarien dient er als State Container, der mit Regel-Engines, Validierungslogiken und Preisservices kommuniziert. 

Konzeptioner definieren anhand des Konfigurationsspeichers, welche Inhalte für Nutzer sichtbar, speicherbar, exportierbar oder versionierbar sein sollen. Sie steuern damit auch den Informationsfluss zwischen Nutzeroberfläche, Regel-Editor, ERP-System und Angebotsmodul

Für Anwender bringt der Konfigurationsspeicher Komfort, Wiederverwendbarkeit und Sicherheit: Konfigurationen können gespeichert, geteilt, weitergegeben oder mehrfach verwendet werden – beispielsweise bei komplexen Ausschreibungen, Nachbestellungen oder Serienkonfigurationen. 

Verwandte Begriffe und Zusammenhänge 

Der Konfigurationsspeicher ist eng verknüpft mit Validierung von Konfigurationen, Konfigurationslogik, regelbasierter Konfiguration, Konfigurations-Engine, JSON-basiertem Konfigurationsmodell, Stücklisten-Generierung, Guided Selling und CPQ-Prozessen. Er bildet die datentechnische Grundlage für konsistente, nachvollziehbare und automatisierte Konfigurationsabläufe. 

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