Use Case Mapping

« Back to Glossary Index

Was ist Use Case Mapping? 

Use Case Mapping ist eine strukturierte Methode zur systematischen Erfassung, Darstellung und Priorisierung von Nutzungsszenarien im Rahmen der Konfiguratorentwicklung. Ziel ist es, alle relevanten Anwendungsfälle entlang der Wertschöpfungskette zu identifizieren, ihre funktionalen Anforderungen zu konkretisieren und Wechselwirkungen zwischen Benutzergruppen, Funktionen und Systemen sichtbar zu machen. 

Bedeutung im Konfiguratorumfeld 

In komplexen Produktkonfiguratoren ist Use Case Mapping ein zentrales Werkzeug im Requirements Engineering, insbesondere in frühen Projektphasen. Es hilft, die Vielfalt der möglichen Interaktionen mit dem Konfigurator – sei es im Self-Service-Konfigurator, über einen Vertriebsmitarbeiter oder im Rahmen automatisierter Prozesse wie der Angebotsgenerierung – abzubilden. 

Durch die Visualisierung und Clusterung von Use Cases nach Zielgruppen, Touchpoints oder Prozessphasen wird eine gemeinsame Sprache zwischen Fachexperten, Entwicklern und Stakeholdern geschaffen. Das erleichtert die Priorisierung, fördert die Nutzerzentrierung und dient als Grundlage für User Stories, Entscheidungsmatrizen und Teststrategien

Typische Use Case-Kategorien 

  • Vertrieblich-kommerzielle Szenarien: Produktauswahl, Preisberechnung, Angebotsdownload 
  • Technisch-funktionale Szenarien: Auswahl von Variantenkombinationen, Regelprüfung, Konfigurationsvalidierung 
  • Systemintegration: Übergabe an ERP/CRM-Systeme, BoM-Erzeugung, Datenexport 
  • UX-bezogene Szenarien: Guided Selling, Konfigurationspfadnavigation, Mobiloptimierung 
  • Konfigurationspflege: Regeländerung, Attributerweiterung, Releasewechsel 

Methodisches Vorgehen 

Ein effektives Use Case Mapping umfasst folgende Schritte: 

  1. Stakeholder-Analyse: Wer nutzt den Konfigurator und wofür? 
  2. Szenarienerhebung: Welche Aufgaben wollen Nutzer erfüllen? 
  3. Strukturierung & Gruppierung: Z. B. entlang der Customer Journey oder Rollen 
  4. Priorisierung: z. B. nach Business Value, Risiko, Komplexität 
  5. Ableitung funktionaler Anforderungen: Grundlage für Spezifikation, Modellierung und Entwicklung 

          Relevanz für die Projektumsetzung 

          Use Case Mapping trägt wesentlich zur Reduktion der Konfigurationskomplexität bei, da es frühzeitig verdeutlicht, welche Funktionen für den MVP essenziell sind und wo Integrationspunkte, Performanceengpässe oder Usability-Probleme entstehen können. In agilen Projekten bildet es eine verlässliche Referenz für Iteration Planning, Feature Priorisierung und Akzeptanzkriterien

          Verwandte Begriffe und Konzepte 

          « Back to Glossary Index