Wie man komplexe Produkte einfach erklärt

Warum klare Kommunikation mehr verkauft – und wie Konfiguratoren dabei helfen

Technisch anspruchsvoll, variantenreich, erklärungsbedürftig – viele Produkte sind nicht in zwei Sätzen erklärt.

Und genau hier liegt die größte Hürde im digitalen Vertrieb:

Je komplexer ein Produkt ist, desto klarer muss die Kommunikation sein.

Ein Konfigurator kann dabei ein mächtiges Werkzeug sein – oder ein digitaler Stolperstein.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie selbst komplexe Produkte so aufbereiten, dass Kunden verstehen, was sie kaufen – und warum es ihnen nützt.

Ganz gleich, ob es sich um Maschinen, Türen, Möbel oder technische Komponenten handelt.


1. Komplexität ist kein Verkaufsargument – Klarheit schon

Einer der häufigsten Fehler: Unternehmen versuchen, ihre Kompetenz über „Techniktiefe“ zu zeigen.

Technische Datenblätter, verschachtelte Begriffe, kryptische Funktionsbezeichnungen – all das signalisiert intern Know-how, aber extern Überforderung.

Das Gehirn liebt Klarheit, nicht Komplexität. Je mehr Entscheidungshürden im Kopf entstehen, desto geringer die Abschlusswahrscheinlichkeit.

Ihr Ziel als Betreiber eines Konfigurators:

Nicht alles zeigen, was geht – sondern das, was für die Entscheidung relevant ist.


2. Die 3 Ebenen der Produktkommunikation

Gute Konfigurationen arbeiten auf drei Verständnisebenen gleichzeitig:

1. Funktional

Der sachliche Kern: technische Eigenschaften, Leistungsdaten, Maße

2. Emotional

Der Nutzen aus Sicht des Kunden: Komfort, Sicherheit, Effizienz, Design

3. Orientierend

Entscheidungshilfen: Empfehlungen, Filter, Erklärtexte, Tooltips, Defaults

Ein starker Konfigurator integriert diese Ebenen.
Er reduziert nicht den Funktionsumfang – sondern die kognitive Belastung.


3. Was komplex wirkt, ist oft schlecht strukturiert

Komplexe Produkte sind meist nicht zu „schwer verständlich“ – sondern zu unübersichtlich präsentiert.

  • zu viele gleichrangige Optionen auf einmal
  • keine visuelle Hierarchie
  • technische Begriffe ohne Erklärung
  • fehlende Empfehlungen oder Standardpfade
  • Eingabefehler ohne Rückmeldung

Best Practice:

Strukturieren Sie Optionen nach Entscheidungsreihenfolge – nicht nach interner Datenbanklogik.


4. Weniger Auswahl – mehr Abschluss

Ein Konfigurator, der alle Varianten und Optionen gleichzeitig zeigt, wirkt umfassend – aber schreckt ab.

Aus unserer Erfahrung: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Entscheidung getroffen wird, steigt, wenn weniger als 6 Optionen gleichzeitig zur Auswahl stehen.

Konkrete Tipps

  • Verwenden Sie Vorauswahlen (Default-Optionen)
  • Blenden Sie Irrelevantes dynamisch aus (Regelwerke, If-Then-Logik)
  • Zeigen Sie nur das, was zur bisherigen Auswahl passt
  • Nutzen Sie visuelle Hilfen: Icons, Farbcodes, Beispielbilder

5. Hilfe zur Selbsthilfe: Der digitale Verkaufsberater

Ein guter Konfigurator ist kein Formular – sondern ein Gesprächsangebot.

Nutzen Sie:

  • Mikroerklärungen (z. B. Tooltips, Popover bei Fachbegriffen)
  • Empfehlungssysteme („Am häufigsten gewählt“, „Passend zu Ihrer Auswahl“)
  • Validierung in Echtzeit (z. B. „Diese Kombination ist nicht möglich“)
  • Preview-Elemente (Was ergibt sich aktuell aus meiner Auswahl?)

Der Nutzer soll jederzeit wissen: Was habe ich gewählt, was bedeutet das – und was kommt als Nächstes?


6. UX-Testen = Verstehen, wie Ihre Kunden denken

Wer wirklich wissen will, wie verständlich ein Konfigurator ist, sollte zuschauen, wie andere ihn nutzen.

  • Wo zögern Nutzer?
  • Wo klicken sie zurück?
  • Wo bleiben Fragen offen?

Tipp:

Schon 5 echte Nutzer im strukturierten Usability-Test liefern mehr Erkenntnisse als 50 interne Meinungsschleifen.


Fazit: Verständlichkeit ist kein Zufall – sondern Design

Produktkonfiguratoren sind eine riesige Chance – wenn man sie richtig denkt.

Wer komplexe Produkte einfach erklärt, steigert nicht nur die Conversion, sondern reduziert Supportaufwand, steigert die Kundenzufriedenheit und verbessert die Markenwahrnehmung.

Gute Konfiguratoren verkaufen nicht nur – sie erklären.


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